Luft, Wasser und Goethes Geist (Teil 2)

    Lohnendes Ziel: Bad Berka 

    Gestern haben wir – einmal mehr – Orte und Landschaften unserer näheren Umgebung unter die Lupe genommen und manchmal gibt es so viel schönes zu entdecken, dass es eines zweiten Beitrages bedarf. Das gilt auch für die Kleinstadt Bad Berka rund eine knappe halbe Stunde von uns entfernt gelegen. Kleine Fluchten aus dem Alltag oder zur Gestaltung der Ferien, ohne großen Aufwand betreiben zu müssen, gelingt vielerorts in Thüringen.

    Gestern haben wir darüber berichtet, wie wir unseren Spaziergang im Dammbachsgrund begonnen haben. Die mächtige Dammbachsfichte bewundert, drei der sechs fischreichen Teiche gezeigt, haben an der Hubertusquelle frisches Quellwasser getrunken und zeigen heute wie der Weg sich im weiteren Verlauf präsentiert. 

    Wir erreichen eine umfangreiche Kneippanlage – einen Kneipp-Rundweg. Wasser belebt, hilft gegen Krankheiten und strafft die Haut. Schon im 19. Jahrhundert erkannte Pfarrer Sebastian Kneipp die gesundheitsfördernde Wirkung des Wassers als er sich selbst durch Bäder in der Donau von Tuberkulose heilte. Im Laufe seines weiteren Lebens schuf Kneipp ein umfassendes Konzept zu diversen heilenden Wasseranwendungen. Noch heute, vielleicht sogar besonders heute, hilft Kneippen gegen Krankheiten, Stress und Überlastung. Auch mit Kräuterkunde beschäftigte sich der medizinisch inspirierte Pfarrer. Dazu findet man entlang des Weges interessante Hinweise auf Tafeln.

    Die Kneippanlage, die wir vorfinden, wird gerade gereinigt, das Wasser komplett abgelassen, alles geschrubbt und frisches Wasser wieder in die Becken gefüllt. Das machen Mitglieder des örtlichen Kneippvereins in Zeiten hoher Temperaturen ein bis zwei Mal wöchentlich. Gut zu wissen, dass hier hohe Hygienestandards angesetzt werden und tauchen unsere Füße in das kühlende (ehrlich gesagt (sau)kalte) Wasser. Die belebende Wirkung lässt nicht lange auf sich warten. 

    Die Anlage befindet sich am Kreuzungspunkt zwischen Dammbachs-, Dreiteichs- und Kohlgrund, dem Carl-Alexander-Platz. „Wenn man die Gegend als einen Lustplatz ansieht, so gewährt sie viele Reize. Es wird leicht sein, stundenlange Promenaden … anzulegen.“, schwärmte Goethe einst. Dieser Platz wurde 1830 zu Ehren des Großherzogs Carl Friedrich Sachsen Weimar von  Sachsen-Weimar-Eisenach angelegt. Den jetzigen Namen erhielt der Bereich gemeinsam mit einem Obelisken zum 25jährigen Regierungsjubiläum Carl Alexanders. Schon damals befand sich hier eine Einsiedelei, die man anmieten und in der man die Waldruhe, Luft und Wasser genießen konnte. 

    Hier sollte 1931 ein Reichsehrenmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges errichtet werden, wovon eine Tafel kündet. Später wurde dies aber in Ostpreußen erbaut, so dass die idyllische Natur hier ungestört blieb. 

    Hier, im sog. Dreiteichsgrund, benannt nach den drei hintereinanderliegenden Teichen, die schon den Nonnen des Zistersienserklosters Bad Berka als Fischgewässer vom 13. bis 16. Jahrhundert dienten, setzen wir unsere Wanderung fort. Idylle pur, sensibel kultivierter Wald, eine tolle Landschaft. Bad Berka hat so viel zu bieten – und da waren wir noch nicht einmal in der Stadt. Das werden wir nachholen, versprochen!

    Viel Spaß beim Betrachten der Bilder und – vielleicht – bei einem Ausflug in das kleine, aber sehenswerte Städtchen!

    Autor: B. Köhler Fotos: S. Forberg

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