Ein wahres Top-Spiel
Die RSB Thuringia Bulls und der RSV Lahn-Dill liefern sich ein Duell auf Augenhöhe (20:12; 13:19; 14:15; 13:13). Am vergangenen Sonntag fand das RBBL-Spitzenspiel statt. Dabei stand das sehnsüchtig erwartete Aufeinandertreffen unter einem besonderen Stern. Dank der Kooperation mit den CATL Basketball Löwen ist wieder ein wunderbarer inklusiver Doppelspieltag entstanden und die Fans konnten ein wahres Basketball-Fest erleben.
Die CATL Basketball Löwen eröffneten den Abend. Die Mannschaft von Florian Gut musste sich der zweiten Mannschaft vom FC Bayern München Basketball stellen. Die Hausherren starteten sehr gut in die Partie und gestalteten die erste Halbzeit souverän. Im dritten Viertel hatten die Löwen zu kämpfen. Die bayrischen Youngsters präsentierten sich fortan wurfstark. So fielen viele Drei-Punkt-Würfe in den Korb der Löwen und die Münchner kamen immer dichter heran. In der letzten Viertelpause stellte Florian Gut seine Mannschaft nochmal neu ein und es brachte eine deutlich verbesserte Leistung mit sich. Die Löwen konnten sich erneut absetzen und gewannen am Ende souverän mit 87:73.
Und dann war es endlich soweit. Die Spieler der RSB Thuringia Bulls und des RSV Lahn-Dill rollten auf das Parkett.
Den Bullen gelang ein guter Start. Nach dem 4:4-Ausgleich, konnten sich die Hausherren durch einen 8:0-Lauf früh absetzen. Zwar kam der RSV danach besser in die Partie, dennoch blieb der 8-Punkte-Rückstand bis zum Viertelende bestehen. Das war nicht nur der guten offensiven Leistung der Bullen zu verdanken, sondern vor allem der brillanten Defensive. Immer wieder wurden die Stühle der Mittelhessen gut und hoch gestoppt, so dass Lahn-Dill nicht in die gewünschten Abschlusspositionen kam. Zur ersten Viertelpause stand es 20:12 für die Bulls.
Im zweiten Spielabschnitt legte der RSV defensiv nach. Nun hatten die Hausherren Schwierigkeiten, Punkte zu erzielen. Auch die Defensive der Thüringer war nach wie vor hellwach. Durch die gesteigerte defensive Leistung beider Teams fielen insgesamt weniger Punkte, als noch im ersten Viertel. In dieser Phase fanden die Gäste bessere Lösungen, um die starke gegnerische Verteidigung auszuspielen. So gelang es den Hessen einen 6:0-Lauf zu starten und den Rückstand auf zwei Punkte zu verkürzen. Die Bullen waren in der Lage auf den Lauf der Hessen zu reagieren. In der Folge lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit glich Matthias Güntner zum 31:31 aus, jedoch konnte Alex Halouski den Schlusspunkt setzen und die Halbzeitführung für die Hausherren sichern.
Nach der Halbzeitpause folgten nun zwanzig Minuten „Crunch Time“. Beide Teams schenkten sich gar nichts und so bekamen die begeisterten Fans ein wahres Spitzenspiel zu sehen. Das Spiel war nach wie vor defensiv geprägt. Beide Mannschaften hatten es schwer in gute Wurfpositionen zu kommen. Wieder erwischte Lahn-Dill den besseren offensiven Start und konnte zunächst die Führung übernehmen, aber die Bullen konnten erneut auf die hessische Drangphase reagieren. In den Folgeminuten wechselte die Führung regelmäßig. Obwohl der RSV auch das dritte Viertel für sich entschied, blieben die Bullen zur letzten Viertelpause hauchdünn in Führung.
Diesmal erwischten die Thüringer den besseren Start. Joakim Linden zeigte starke Nerven und netzte schnelle vier Punkte ein. Lahn-Dill scorte zwar regelmäßig und versuchte alles, um wieder die Führung zu übernehmen, jedoch konnten die Bullen jederzeit mit eigenen Scores den zarten Vorsprung halten. Zwanzig Sekunden vor Ende der Partie erzielte Alex Halouski einen Korb durch einen Missmatch-Wurf und brachte seine Mannschaft drei Punkte in Führung. Der RSV musste nun versuchen, mit einem Drei-Punkte-Wurf auszugleichen und damit eine Verlängerung zu erzwingen. Der Versuch von Thomas Böhme, der wie gewohnt stark auftrat, verfehlte sein Ziel und die Bullen sicherten sich den Rebound. Die Mittelhessen mussten nun dringend foulen, um die Uhr anzuhalten und die Bullen an die Freiwurflinie zu stellen. Doch ausgerechnet der sicherste Freiwurf-Schütze der Bullen wurde gefoult. Alex Halouski versenkte zumindest den ersten Versuch und entschied damit die Partie. Auch der sehenswerte Abschluss von Böhme konnte daran nichts mehr ändern. Die Hausherren gewinnen das Hauptrunden-Hinspiel denkbar knapp mit 60:59. Damit ist für das Rückspiel und den wichtigen Kampf um die Tabellenspitze weiterhin alles offen.
Die RSB Thuringia Bulls sind mit folgendem Kader angetreten: Vahid Azad (10), Jordi Ruiz (9), Jens Albrecht (2), Driss Saaid (5), Joakim Linden (14), Lukas Gloßner, Marie Kier, Alex Halouski (20) und Arie Twigt.
Autor: J. Heinrich (red. bearbeitet), Fotos: F. Möller