Souveräner Sieg bei Heimspiel-Comeback

    Die RSB Thuringia Bulls gewinnen gegen den BBC Münsterland mit 94:67 beim Jüttner Orthopädie Game Day. (23:17; 30:16; 19:18; 22:16)

    Am vergangenen Samstag gab es für die Fans der RSB Thuringia Bulls endlich wieder ein Heimspiel zu bestaunen. Dabei empfingen die Bulls den BBC Münsterland. Die Westfalen, die bisher eine richtig gute Saison spielen, reisten aus krankheitsbedingten Gründen nur mit sechs Spielern an. Es ist keine leichte Aufgabe, mit einer ungewollt kleinen Rotation gegen die Thüringer agieren zu müssen. Trotz dessen zeigten sich die BBC-Akteure gut gelaunt und angriffslustig. Bei den Bullen fiel leider Hubert Hager weiterhin aus. Diesmal nicht krankheitsbedingt, sondern verletzungsbedingt. Vor vollem Haus boten beide Teams im stimmungsvollen Bullenstall eine abwechslungsreiche Partie.

    Die Münsterländer starteten furios in das Spiel. Mit einem sehenswerten Distanzwurf sorgte Sören Müller nicht nur für die ersten Punkte des Spiels, sondern er lieferte den Fans direkt ein Highlight. Auch die Paralympics-Siegerin Mariska Beijer und ihr Landsmann Gijs Even konnten frühe Punkte auf das Scoreboard bringen. Da nur Jordi Ruiz lediglich einmal den Korb traf, sah sich Coach Bienek gezwungen, eine schnelle Auszeit zu nehmen. Danach performten die Gastgeber besser. Joakim Linden kam mit einem heißen Händchen aus der kurzen Pause. Bis zum Viertelende erzielte er starke elf Punkte. Auch in der Bullen-Defensive lief es nun deutlich besser. Zwar konnten die Westfalen weiterhin erfolgreich abschließen, jedoch sank die Wurfquote ein bisschen. So konnten sich die Hausherren die Führung sichern und gingen mit einem 23:17 in die erste Viertelpause.

    Im zweiten Spielabschnitt konnte die Mannschaft von Coach Bienek noch eine Schippe drauflegen. Münsterland kam nicht mehr so oft in ihre gewünschten Abschlusspositionen, währenddessen die eigene Offensive noch einmal zwingender wurde. Das Scoring verteilte sich nun auf mehrere Schultern. Der BBC versuchte alles, um die Bulls am Punkten zu hindern. Jedoch ist es fast unmöglich konsequent und aggressiv gegen fünf korbgefährliche Angreifer zu verteidigen. Gegen Ende des Viertels kam Jugend-Nationalspieler Maxi Lammering etwas besser in die Partie und konnte sehenswerte Würfe verwandeln, der am Ende mit starken 24 Punkten Topscorer für seine Farben wurde. Allerdings änderte es nichts an der Tatsache, dass sich die Hausherren nun absetzen konnten. Bis zur Halbzeit spielten sich die Bulls eine 53:33-Führung heraus.

    Wer dachte, dass sich der BBC fortan geschlagen geben würde, lag definitiv falsch! Die Westfalen kamen mit viel Feuer aus der Kabine und Sören Müller wiederholte sein Highlight-Moment aus dem ersten Viertel. So flog ein weiterer Drei-Punkte-Wurf durch den thüringischen Korb. Bis zur Mitte des Spielabschnittes folgte ein offener Schlagabtausch. Es ging nun Hin und Her. Beide Teams schenkten sich gar nichts. In der Folge konnte der BBC nochmal einen Gang hochschalten. So arbeitete sich das Team von Marcel Fedde mit einer geschlossenen Team-Leistung zwischenzeitlich sogar auf 12 Punkte ran. Jedoch kippte das Momentum wieder nach einer bestimmten Szene. Münsterland spielte eine hervorragende Defense, sodass Joke Linden einen wilden „Dreier“ werfen musste. Allerdings wurde er dabei von Gijs Even gefoult und ging für drei Versuche an die Freiwurflinie. Dieses Geschenk nahm der coole Schwede dankend an und versenkte alle Würfe. Direkt im Anschluss spielte Ilse Arts einen schlechten Pass, der zu den nächsten leichten Punkten von Linden führte. Die hart erkämpfte Aufholjagd wurde innerhalb von wenigen Sekunden zu Nichte gemacht. Am Ende des dritten Viertel führten die Bullen mit 72:51.

    Im abschließenden Spielabschnitt boten beide Teams nochmal eine gute Show und schenkten sich nach wie vor nichts. Am Abstand änderte sich nicht mehr viel. So gewannen die Bulls am Ende mit 94:67.

    Die RSB Thuringia Bulls spielten mit folgendem Kader: Jordi Ruiz (21), Jens Albrecht (9), Driss Saaid (2), Alex Halouski (10), Joakim Linden (22), Vahid Azad (16), Arie Twigt (14), Lukas Gloßner und Marie Kier.

    Autor: Justus Heinrich, Fotos: Franzi Möller